Die Eingabe einer Domain ist stets der Anfang eines Webseitenbesuchs. In diesem Beitrag wird sich mit dieser Thematik befasst.

MyDomainname

Wer im Internet präsent sein möchte, muss sich für einen Domain-Namen entscheiden. Die Entscheidungsmerkmale sind unterschiedlich im Hinblick darauf, unter welchem Zweck die Webseite unter ihrem Namen geführt wird. Bei einer Domain für die Familienwebseite sollte der Name geführt werden. Solche Domains müssen aber auch verfügbar sein, was mit Wortzusätzen zu unattraktiv langen Namen führt. Geschäftsseiten werden häufig mit einem Schlüsselwort versehen oder abgekürzt, je nachdem, ob es sich um eine Informationspräsenz oder Angebotsleistung handelt. Grundmerkmale bei der Auswahl sind leichte Buchstabierbarkeit, Aussprechbarkeit, Vermeidung von Ähnlichkeit zur Konkurrenz und ein Erinnerungswert.

Wie ist eine Domain aufgebaut?

Neben dem tragenden Namen verweist eine Domain letztendlich nur auf einen Speicherort für den Webinhalt. Die Domain selbst, z.B. www.homepage.com, ist in Bereiche aufgebaut, dem Third-Level (www.), dem Second-Level (homepage) und dem Top-Level (.com). Die Top-Level-Domain (kurz TLD) ist die Domainendung. Diese kann länderspezifisch (de-> Deutschland, fr-> Frankreich ...) oder zweckbezogen bzw. generisch (.com-> kommerziell, .info-> Information oder *.shop, *.club ...) sein.

Tipps für die Wahl des richtigen Domainnamens

Einen guten Namen zu finden ist nicht leicht, zusätzlich mit Nachhaltigkeit versehen. Wurde ein Name gewählt und eingerichtet, die Website in Suchmaschinen indexiert, lässt diser sich nur sperrlich wieder ändern. Zumal er bereits schon weitergegeben wurde. Die Entscheidung sollte daher gut durchdacht sein.

- Kurze und prägnante Betitelung

Der Domainname sollte kurz und bündig sein. Im Bestfall bestehend aus 2-3 Silben. Lange Namen sind lange zu tippen, ein Eingabefehler dabei bleibt häufig erstmal unentdeckt. Die schnelle Aussprechbarkeit und Erinnerungswert sind hier förderlich. Unternehmen kürzen daher gerne Ihre langen Namen systematisch ab. Ob dies in einzelnen Buchstaben oder Silben geschieht entscheidet man selbst oder die Verfügbarkeit. So würde die fiktive "Erste Allgemeine Bohrmaschinen-Gesellschaft mit beschränkter Haftung" dem Second-Level-Domain-Namen eab, eabgmbh oder eab-gmbh bevorzugen.

- Unverwechselbar mit anderen gefragten Seiten

Es ist nicht vorteilhaft, seinen "Marktplatz für gelbe Socken" die Web-Adresse Ebai.de zu geben. Die Assoziation zum Handelsplatz-Marktführer wirkt hier eher billig und täuschend. Häufig werden auch falsch geschriebene Webadressen erfolgreicher Internetplattformen bewusst registriert und verwendet, um eben diesen Eingabefehler auszunutzen und die Interessenten auf das "falsche" Angebot zu locken sowie Traffic für die eigene Seite zu generieren. Dieses Tun ist allerdings mit keiner positiven Reputation behaftet und sollte tunlichst vermieden werden. Seriös wirkende Internetpräsenzen bieten eine höhere Erfolgsquote; dies fängt bei der Wahl des Domain-Namens an.

- Schlüsselwort-Domainname

Der Handels- oder Dienstleistungszweck Ihrer Plattform bestimmt hier das Schlüsselwort. Sind Sie IT-Berater Peter Mertens, könnte "IT-Mertens.de" oder -.com eine gute Option sein für Ihre Internetpräsenz. In Verbindung mit Ihrem Namen steht hier ein Keywort mit zusätzlicher Kennung und Erinnerungswert.

- *.com, *.net, *.org, *.info oder gar *.shop?

Zu exotische Domainendungen wie *.shop oder *.biz machen auf den ersten Blick einen guten Eindruck und sind zusätliche Namenskennzeichnungen. Letztendlich verzeichnen diese sich aber nicht als erfolgreicher. Wirken eher neutral und keinem geographischen Raum zugeordnet. Letztendlich die Frage des Einsatzes der Webpräsenz. Planen Sie eine Informations- und Interessengemeinschaft für künstliche Intelligenz, ist "KITECH.INFO" mit Sicherheit eine gute Option. Auch, weil diese gleich 3 Schlüsselelemente (KI, Technik, Information) im Namen hat, dazu äußerst kurz ist und eine Gebietszuordnung unnötig erscheint.
Mit Ihrer fiktiven Socken-Reparatur-Dienstleistung in Deutschland könnten Sie hier mit "Sockenfix.de" den Eintrittsnamen zum Business verwirklichen. "Sockenfix.com" wäre eine zweite Alternative dazu. *.org, *.biz oder *.net wirken dagegen eher abwendend.

- Zahlen und Sonderzeichen

Für gewerbliche Zwecke sollte man, wenn möglich, auf Trennzeichen und Zahlen sowie Sonderzeichen verzichten. Außer, es ist Bestandteil des Namens. Eigentlich erschweren diese das zügige Schreiben, ziehen in die Länge, wirken optisch wirr. Es gibt natürlich Ausnahmefälle, bei denen die Merkfähigkeit sogar steigt und diese Zeichen Bestandteile der Corporate Identety sind. So ist "1und1.de" die bekannte Hauptadresse der gleichnamigen Telekommunikationsgesellschaft 1&1 AG. Unter "rpr1.de" wird man auch immer bei der Sendeanstalt RPR EINS landen. Der oben erwähnte, fiktive IT Spezialist Peter Mertens hat mit dem Bindestrich einen Erinnerungseffekt, wenn es um IT geht, während "Peter-Mertens-IT.de" eher kompliziert, langgezogen und unvorteilhaft ist. Der Einsatz dieser Zeichen sollte also wohl bedacht sein.

- Schutzrechte prüfen

Im Internet finden sie zahlreiche Plattformen zum Recherchieren von geschützten Marken, Patent oder Gebrauchsmuster. Zur Ersteinschätzung bietet sich auch eine einfache Googlesuche an. Ihren fiktiven Getränkehandel unter "coca-cola.shop" anzubieten, wird Ihnen vermutlich Ärger mit der Rechtsabteilung eines namhaften Konzerns einbringen.
--> Hier Tools zum Prüfen von Marken- und Schutzrechten

- Domain-Namen erwerben

Der Webhoster Ihres Vertrauens macht es Ihnen heute leicht, einen Domain-Namen zu erwerben und mit dem restlichen Webpaket, was auch Emails und Speicherplatz beinhaltet, zu buchen. Ist ihr Wunschname schon vergeben oder es fällt Ihnen kein geeigneter Adressname ein, verzweifeln Sie nicht gleich! Manche Anbieter geben automatisiert Vorschläge an, welche ähnlichen Domain-Namen noch zur Verfügung stehen. Sie können sich ebenso bei zahlreichen Quellen informieren, welche Domains bzw Namen beliebt und gängig sind. 

Es gibt zahlreiche und ergiebige Marktplätze für Domain-Namen. Hier können sie sich bereits vorhandene (bereits registrierte) Adressen ansehen, die dem Markt (auch Ihnen) dennoch zur Verfügung stehen. Diese Adressnamen wurden bereits vergeben, können von Ihrem Webanbieter also nicht mehr vergeben werden. In diesem Marktplätzen befinden sich nicht nur gute und kreative Namensbezeichnungen, sondern auch Suchfunktionen nach Kategorien und Branchen. Eine Recherche hier kann ihrer Kreativität nicht Schaden. Gefällt Ihnen einer dieser Domain-Vorschläge, können Sie diese gleich vom aktuellen Besitzer erwerben. Häufig schon zu einem fairen Preis. Lassen Sie sich von den gelegentlich hohen Preisangaben nicht abhalten, treten Sie kostenlos mit dem Verkäufer in Kontakt und machen Sie ihm Ihr Angebot.
Solche Marktplätze sind u.a. SEDO - Marktplatz für Domain-Namen, Afternic - ein GoDaddy Marktplatz für Domainhandel, GoDaddy Domain-Auktionen.

Sollten Sie über einen dieser Marktplätze eine Domain erwerben, bekommen Sie den Authentifizierungscode nach der Kaufabwicklung zugsandt. Diesen können Sie dann über die Option Ihres Webhosters eingeben ("Mit Domain umziehen" oder "KK-Antrag") und schon sind Sie der neue Besitzer. Mit dem heutigen Stand der Technik ist dies eine Sache von wenigen Stunden.

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Literaturhinweise:

Krause, Jörg: E-Commerce und Online Marketing - Chancen, Risiken und Strategien, 2. Auflage. Hanser,  2000.

Deges, Frank: Quick Guide Domainmanagement - Wie Sie optimale Domainnamen finden und effektiv nutzen, Springer, 2020.

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