Die Frage, welchen Grundinhalt eine Unternehmenspräsentation im Internet haben sollte, beschäftigt heute den Entrepreneur, den Marketing-Beauftragten bis hin zum Inhaltsverwalter. Im Laufe der Zeit hat sich ein Grundkonzept entwickelt, welches erfolgreiche Präsenzen im Internet einhalten. Im Fokus stehen hier weniger die dynamischen Inhalte, wie neue Produktangebote oder die Unternehmensneuigkeiten (News) oder gar Ihr Business-Blog, sondern eine eher statische Grundstruktur des Webauftritts. Diese Grundstruktur ist bewährt und kann, was Umfang und Design angeht, individuell gestaltet, organisiert und implementiert werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie ein Web Content Management System (WCMS), wie WordPress oder Typo3, oder eine statisch aufgesetzte Eigenkreation als Webpräsenz verwenden.
Neben einer einzuhaltenden Grundstruktur Ihrer Unternehmensseiten in Bereiche, wie Eltern-Ebene (Parent-Directory) und Kind-Ebenen (Sub-Directories), bieten sich folgende Menüpunkte als bewährt an:
STARTSEITE
Die Startseite ist die erste Seite, die jeder Webseitenbesucher (Interessent) in der Regel im Browser sieht, wenn Ihre Internetadresse (Domain) aufgerufen wird. Die Startseite kann also als erste digitale "Visitenkarte" Ihres Unternehmens angesehen werden. Diese Seite ist nicht nur erste Erscheinung, sondern auch Orientierung für den Interessenten. Studien haben gezeigt, dass große, prägnante Überschriften eher wahrgenommen und mit Interesse belohnt werden, als viel Text oder Unter-Texte. Begleitende Bildgebung (erste Produkt- oder Dienstleistungspräsentation) kann als Kombination die erste individuelle Interessenfassung und Folgeaktionen auf Ihrer Internetpräsentation des Besuchers fördern. Das Bild eines "Profis" und sein Angebot in Kurzform auf einem bestimmten Gebiet soll hier vermittelt werden. Der obere Bereich der Startseite (der Blick "on Top") spielt dabei eine große Rolle. Dem Design in diesem Bereich sollte daher besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.
In diesem Bereich des Erst-Blickes muss jedem Interessenten klar werden
- Worum es geht bei dieser besuchten Präsentation
- Was das Angebot ist und
- welchen individuellen Nutzen es hat.
Sind diese Aspekte nicht geklärt, wird der Besucher die Ihre Internetseite höchstwahrscheinlich wieder verlassen.
Unter diesem genannten Top- oder Kopfbereich, modern auch "digital Stage-Area" genannt, empfiehlt sich, in kurzen und geordneten Abschnitten Ihr Angebot weiter zu vertiefen. Allerdings nicht zu detailliert. Zuviel Text schreckt auf der Willkommensseite eher ab.
Vom Seitenbesitzer umzusetzende Determinanten: Wer bin ich? Was biete ich an? Was macht mein Angebot aus? Was ist der Nutzen für den Konsumenten? Was hebt gegebenenfalls mich und mein Angebot von Mitbewerbern ab (Alleinstellungsmerkmal)? Beschreibungstexte sollte in kleinerer Schrift und in logisch angeordneten Textfeldern in kurzen Worten folgen. Für eine ausführlichere Darlegung eignen sich die weiteren Seiten.
Dieser Startseite bzw. dem Startbereich kann auch ein Inhaltsverzeichnis zum Einblenden(!) untergliedert werden, besonders wenn das Angebotsportfolio aus Gründen von Art und Umfang in Produkt-/Leistungsbereiche untergliedert werden muss.
KONTAKTSEITE
Zwar ist es gesetzesmäßig vorgeschrieben ein Impressum und Datenschutzerklärung auf speziellen Seiten anzubieten, aber eine Kontaktseite ist nicht nur empfehlenswert, sondern auch gängig. Den zuvor genannten speziellen Seiten "nach Vorschrift" würden ergänzende Angaben zu Person, Ansprechpartner (für Produkt und Leistung), eher störend und überflüssig wirken. Hier eignet sich besonders die Kontaktseite, auch, weil genannte Angaben aus unternehmerischer Sicht eine Professionalität ausstrahlt. So kann auf der Kontaktseite des Unternehmens auch Ansprechpartner mit einem Personenfoto für Vertrieb/Dienstleistung, Logistik, Support bis hin zum Management, Vertrauen des Interessenten schaffen. Gut aufgehoben, alles da, alles im Blick.
Neben den Adressen, Emailadressen und Telefonnummern kann hier wunderbar ein Kontaktformular implementiert werden, in dem der Besucher sein Anliegen bzw Anfrage bequem und einfach eingeben kann, ohne dabei sein eigenes Email-Programm starten zu müssen. Was die einzelnen Formularfelder betrifft, ist weniger eher mehr. Wer hier ein ganzen Fragebogen ausfüllen muss, würde eher vergrault werden. Ein simples Formular für Absenderdaten, ein Freitextfeld und vorgelagertes Anliegen-Dropdown-Feld (Vorgefertigte Anliegen Bezeichnungen), wie die Wahl zwischen "Anfrage", "Allgemeiner Kontakt", "Rückruf-Bitte" und so weiter, sollte genügen.
Zu differenzieren ist die Kontaktseite von der Team-Seite, in der das Komplette Unternehmensteam sympathisch auf einem Gruppenbild vorgestellt wird. Eine solche Unterseite kann strukturnah ebenso die Gesamtpräsentation zieren.
Achtung: Ein programmiertes Kontaktformular/Mailingformular muss eine Datenschutzerklärung in Kurzform enthalten. Auf detailliertere Erklärungen und Erörterungen können auf den für den Datenschutz vorgesehenen Seiten eingegangen werden.
ÜBER (UNS)
Mit dem einfachen Schlagwort "Über" oder "Über [Anbietername]" kann tiefgründiger auf das eigene Unternehmen, Unterfangen und seine Historie eingegangen werden. Eine Vita des Gründers (und ggf. Nachfolgers). Wie kamen sie dazu, sich in diese Größe zu entwickeln? Warum dieses Metier? Was hat Sie in der Vergangenheit zu (diesem) Erfolg geführt? Eine Darlegung von "Meilensteinen" der Entwicklung schafft nicht nur Respekt und Ansehen, sondern beschreibt schlichtweg ein "erfahrenes" Unternehmen. Auch kann die Historie zieren, mit wem sie einst zusammengearbeitet haben, wen sie gegebenenfalls zum Erfolg verholfen haben, welche Unternehmen Ihnen vertrauen und auf sie setzen.
IMPRESSUM und DATENSCHUTZ
Diese Seiten sind gesetzesmäßig vorgeschrieben. In Deutschland ist dessen Grundlage die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und das Telemediengesetz (TMG). Diese Seiten sollten im Fußbereich (Footer) der Webpräsenz eingeordnet werden. Nicht nur, weil sich dieser Platz im Laufe der Zeit als Standard etablierte, sondern auch, weil Verordnung einerseits - und individuelles Angebot und Präsentation andererseits eine Trennung verdienen.
Im Impressum Niederlassungsadresse des Unternehmens und der Verantwortliche unbedingt aufgeführt sein. Sowie die Unternehmensform, Handelsregistereintrag (sofern vorhanden) und Unternehmenssteuernummer (USt-ID).
Im Bereich Datenschutz sind die Verwendung und Speicherung von Daten, einschließlich verwendeten technischen Cookies, Trackern, Google Analytics und Co darzulegen.
NEWS oder BLOG
Haben Sie regelmäßig Neuigkeiten über Ihr Unternehmen oder Mission zu berichten? Dieser Bereich bietet sich dazu an. In der Vergangenheit platzierten so einige Unternehmen diese Elemente auf der Startseite. Mit der Zeit ging man von dieser Gepflogenheit wieder weg. Warum sollte sich ein Erstbesucher, der weder Ihr Unternehmen noch Ihre Webpräsentation kennt, sich von Beginn an mit Ihren Ergänzungen oder Neuanstellungen auseinandersetzen? Bei Ihren Unternehmensneuigkeiten (News) handelt es sich um ein spezielles Interesse, was die bestehenden Kunden oder Gläubiger betrifft. Ein eigener Rubrikpunkt daher nicht auslassbar.
BLOGGING. Dieses Wort kennt heute jeder Internetnutzer. So hat sich die Artikelform, in der Aspekte, Anliegen und Problemstellungen rege diskutiert werden, heute zu einer beliebten Kommunikationsform entwickelt. Allgemeine Meinungsbildung, Gesetzesänderungen oder Produktkontroverse sind beliebte Themenfelder. So ist eine solche integrierte Plattform in Ihrer Webpräsenz keinesfalls ein "Muss" und nicht in allen Metiers und Größenklassen der unternehmerischen Tätigkeit angebracht. Eine Randexpertise in Form eines Blogs, kann aber wunderbar eine größere Unternehmenspräsenz im Internet ergänzen. Auch aus Marketing-Gründen.
Für einen News-Bereich oder Blogging-Ebene ist eine suchmaschinengerechte Auslegung (SEO) der Metadaten, wie Meta-Beschreibungen und Meta-Keywords usw. zu achten. Diese Bereiche betreffen den Zeitgeist und können durchaus über Suchmaschinen gelotste Besucher auf Ihre Unternehmenspräsentation führen. Ein angenehmer Werbe- und Verkehrseffekt.
REFERENZEN
Wenn nicht bereits auf der Seite "Über [...]" angesprochen, bietet sich diese Ebene zur Werbestabilisierung an. Führen Sie (ehemalige) Bestandskunden mit deren Slogan und Logo auf. Eine kurze Beschreibung, was Sie für den Anspruchssteller umgesetzt haben, könnten die Positionen abrunden. Es empfiehlt sich, die Erlaubnis des Klientels hierzu einzuholen, mit dem Hinweis auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
Dieser Bereich bietet Einblicke in Ihr Leistungsportfolio und enthält ebenso einen Werbeeffekt.
FAQs
Die berühmten "FAQs", die Frequently asked Questions. Oder wie man es auf nicht so modernen Deutschen Wege ausdrücken würde: die häufig gefragten Fragen. Es ist letztlich der Englischen, internationalen Internetsprache zu verdanken, dass sich hier das Akronym "FAQ" etabliert hat. Gleich, welcher Nationalität die Webseite angehört. Diese geordneten, aber spezifischen Fragekataloge mit ausklappbaren antworten zu Ihren, nach Ebenen geordneten Leistungen, Produkten, Verwendungsmöglichkeiten oder Zahlungsmodalitäten haben schlichtweg einen übersichtlichen Charakter und beantworten die meisten Interessentenanliegen sofort - auf einer Frage-Antwort-Seite. Bei besonders erklärungsbedürftigen Produkten empfiehlt sich, eine spezielle FAQ-Seite dafür anzubieten.
Exkurs: Startseite > LANDING PAGE
Eine Startseite kann eine sog. Landing-Page (Übersetzt "Landungsseite") sein. Eine Seite, die spezielles Interesse als "Aufhängerseite", welche bei Suchmaschinen und im Rahmen des Back-Link-Mangements (Ihre Seitenverweise auf Foren, Chats, Registern, Gästebüchern andrer Homepages ect.) speziell angefertigt und eingebettet ist. Diese muss aber nicht zwangsläufig die herkömmlich verwendete Startseite sein. So bietet sich ein spezielles Produkt/Dienstleistung mit stilvollem großen Bild, großgeschriebenen und prägnanten Headlines und wenig ergänzenden Textebenen als zusätzliche Landungsseite an. Diese Maßnahme leitet sich ab aus der (Marketing-)Weisheit, ein Bild sage mehr als Worte. Diese Grafik kann einen innovativen Gegenstand, eine zukünftige Veranstaltung, ein technisches Ergebnis, ein von Ihnen verfasstes Digitalbuch oder ähnliches präsentieren. Das Ziel einer Landing-Page ist schlichtweg die Aufmerksamkeit eines Interessentenkreises zu erobern; gepaart mit dem Merkmal der Exklusivität. Der Seitenbesucher soll (nicht geschriebene) Worte empfinden, wie "Jetzt neu!", "Nur hier!" oder "Exklusiv für Sie!". Das zusätzliche Einbinden von Form- bzw. Mailformularen bietet sich am Ende der Seite zur Konversation an. Zum Beispiel in Form einer Reservierungs- oder Interessentenformular, natürlich auch für die Anfrage nach Rabattstaffelungen. Bleiben Sie kreativ.
Auch sind differenzierte Landing-Pages für verschiedene technische Verkehrswege und Zielgruppen sinnvoll. Landungsseiten haben einen nachweislichen Marketing-Effekt und müssen nicht am Start der Kennenlernphase des Interessenten angezeigt werden, sondern können auch nachgelagert nach dem "Produkt-/Leistungsblättern" auf Ihrer Web-Präsenz eingeordnet werden.